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Yamaha “DT 1” 1968 - Revell 1/12

Liebe DT-1,

ich habe Dir Unrecht getan und schäme mich dafür.

Die Jungs aus dem BoFo wollten Dich sehen und ich fand Dich nicht präsentabel. Ich habe Ausreden erfunden. Andere Modelle seien vor Dir dran. Danach käme erst mal die Sommerpause. Ja, ich wollte Zeit gewinnen. Zeit, die Dich vergessen machen sollte. Du hast Recht, ich bin manchmal etwas eitel. Aber Du musst auch verstehen, dass das viele Lob, dass ich für Deine schönen Schwestern, die ich vor Dir präsentiert habe, nicht leichtfertig aufs Spiel setzen wollte.

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Du weißt selbst, dass Du nicht perfekt bist. Dazu reichte die Fertigungstechnik Deines Herstellers Revell damals ebensowenig wie mein Bastelgeschick. Heute würde ich Deine viel zu fetten Speichen durch solche aus Draht ersetzen. Dein Tankemblem wäre am PC und Mithilfe eines guten Farbdruckers entstanden und nicht aus der Bauanleitung ausgeschnitten und aufgeklebt worden. Immerhin habe ich Dir graue und dünnere Bowdenzüge montiert. Sie sind gleichwohl noch zu dick aber deutlich dünner als die geradezu unbiegsamen schwarzen Revell-Hochglanzschläuche, die eigentlich zu montieren waren.

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Du weißt auch, dass ich Dich trotz allem immer schon gern gemocht habe. Deine Unzulänglichkeiten haben mich nie wirklich gestört. Du glaubst mir nicht?

Wie oft schaue ich in Deine Richtung, wenn ich am PC sitze und nachdenke? Du bist in der Vitrine so postiert, dass Du jedesmal meinen Blick einfängst - ok, nicht nur Du allein, sondern auch Deine hübsche Nachbarin, die Laverda. Nein, ich habe die “Bella Donna” nicht lieber als Dich.

Ich entschuldige mich in aller Form bei Dir. Denn alles in allem repräsentierst Du Dein reales Vorbild mit unverwechselbaren Charakter. Als ich Dich am Sonntag für die Fotoaufnahmen vorsichtig geduscht und abgetrocknet habe, sagte ich es Dir noch:. Du hast allen Grund stolz zu sein. Denn wenn es Dich nicht gegeben hätte, dann gäbe es vermutlich auch keine GS-Modelle von BMW, die für viele von uns hier im BoFo das Nonplusultra darstellt.

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Erinnerst Du Dich noch an Jack Hoel? Ja, genau, Dein geistiger Vater. Er war damals so eine Art "Trendspotter", der für Yamaha den amerikanischen Motorradmarkt beobachtete. Damals in den Sechzigern waren Querfeldeinrennen durch die wüstenähnlichen Gegenden Südkaliforniens ein beliebter Freizeitspaß. Da gab es zum einen die Klasse der großvolumigen Viertakter, die fast ausschließlich mit stark umgebauten Triumph-Motorrädern besetzt war. In der kleinen Klasse tummelten sich dagegen ausschließlich 2-taktende reine Crossmaschinen von Firmen wie Bultaco, Husqvarna, Greeves und Montesa. Jacks Idee war es, Yamaha dazu zu bewegen, ein Fahrzeug zu entwickeln, das – anders als die damals schon erhältlichen Scrambler - durchaus wettbewerbstauglich war, aber auch auf der Straße gefahren werden konnte. Einfach sollte es sein, ohne den Schnickschnack, mit dem die Japaner auch damals schon sehr gern ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellten. OK, Du hast einen Drehzahlmesser und eine Getrenntschmierung, aber das war für Deinen Hersteller schon seit rund 10 Jahren "state-of-the-art". Wenn ich Dir erzähle, dass bei Deutschen Zweitaktern noch Jahre später nach Gehör geschaltet und Öl von Hand dem Benzin untergemischt wurde, glaubst Du mir das nicht, stimmt's?

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Ich glaube, wir haben uns wieder vertragen, oder? War doch super, dass ich Dir nach mehr als 20 Jahren endlich die Staubkappen über den Tauchrohren schwarz angepinselt habe. Gut, dass mir das noch aufgefallen ist. Manche von den Jungs hier im BoFo sind nämlich furchtbar pingelig.

Ja, ich halte jetzt die Klappe. Ich darf aber noch allen hier viel Spaß mit bzw. an Dir wünschen, oder? Danke.

Beste Grüße vom NiedeR100Rhein
Peter

(Nachsatz der Redaktion) Ein Photo muss ich Euch aber noch zeigen:
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Motorradwerbung in den frühen 70er, Birgitte Bardot auf Yamaha DT1

DT 1, sie war die erste!

Den USA gebührt die Ehre, die Geschichte des Enduro-Fahrens begründet zu haben. Bereits 1907 gaben sich Motorradfahrer in sogenannten „endurance runs” auf Waldwegen und im leichten Gelände.
In Europa versuchten 1911 die Briten eine Zuverlässigkeitsfahrt in den Highlands. Aus dieser Idee wurden die „Scottish Sixday Trials“, eine Zuverlässigkeitsprüfung im härtestem Gelände.

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Six Days 1927 in Ambleside/GB

Noch heute stellt die später in „International Six Days Enduro“  benannte Veranstaltung die Mannschaftsweltmeister.

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Joe Gee 1951 Endurance National Champion

Doch zurück nach Nordamerika. Richtig zur Sache ging’s auch dort erst nach 1945. Etwa in Michigan 1951 siegte Joseph Gee bei der Jack Pine Enduro auf einem Motorrad, das aus Europa stammte, der Triumph TR 5 Trophy. Mit ihrem modifizierten Rahmen und hochgelegter Auspuffanlage war sie in England, erst recht aber in den motorsportbegeisterten USA ein Verkaufsschlager.
Der Off Road Markt boomte in den USA, bis in die zweite Hälfte der 60er Jahre. Die Wirtschaft litt unter dem fortwährenden Vietnamkrieg. Die Motorradindustrie stand vor erheblichen Problemen, auch Yamaha. Ein neues Modell musste her: max. 100kg schwer, schmal für das befahren enger Trails und viel Drehmoment stand im Lastenheft. Ach ja und fette Reifen, das war ganz wichtig. Dunlop fertigte extra für die DT1 die Größe 4.00-18.

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Die speziell für den US-Markt entwickelte und 1968 vorgestellte DT1 war ein Verkaufsschlager, innerhalb weniger Monate wurden mehr als 8.000 Stück verkauft.
1971 dreht Bruce Brown, der 1966 mit „The Endless Sommer“ die Surfbewegung dokumentierte,  in der US-Kleinstadt Elsinore den Film „On any Sunday“ in dem auch Steve Mc Queen mitspielt. Die DT 1 wird zum Filmstar. 1972 wurde “On any Sunday” für den den Oscar als bester Dokumentarfilm nominiert. Der deutsche Titel: “Teufelskerle auf heißen Feuerstühlen” jaja die 70er :-)

 

Weblinks:
Yamaha Japan
Ausführliche Historie der DT1 (english)
Yamaha France
Historie des Importeur SONAUTO, sehens- und lesenswert (französisch)
Yamaha Motor Deutschland
der Vollständigkeit halber, zur DT1 findet sich leider nichts.
International Six Days Enduro 2008
Die Six Days 2008 finden in Griechenland statt, deshalb auf griechisch.



Weitere Modelle
(auf die entsprechende Modellbezeichnung klicken):

Bianchi 350 “Freccia Celeste” 1927

Triumph “Bonneville 120” 1962

Laverda “750 SFC” 1971

Bimota “Tesi 1D SR” 1992

BMW “R1200C” 1997

BMW “R90S” 1973

Honda “CX 500 Turbo” 1980

Kawasaki “Z1300” 1978

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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